Lohnfortzahlung im Krankheitsfall: Was du wissen musst


Eine Krankheit kann nicht nur eine gesundheitliche (körperlich und psychisch), sondern auch eine finanzielle Belastung darstellen. Viele Arbeitnehmer fragen sich, was passiert, wenn sie längere Zeit arbeitsunfähig sind: Zahlt der Arbeitgeber weiter? Für wie lange? Wann beginnt das Krankengeld? Und wie hoch ist die Lohnfortzahlung?
In diesem Artikel erfährst du, welche Rechte du hast, wie du Krankengeld beantragen kannst und worauf du achten musst.
Was bedeutet Lohnfortzahlung bei Krankheit?
Wenn dich eine fiese Erkältung ausknockt oder du das Bett hüten musst, gibt’s immerhin eine gute Nachricht: Dein Gehalt läuft weiter! Dein Arbeitgeber zahlt dir bis zu sechs Wochen lang den vollen Lohn – also keine Panik, wenn du mal eine Pause brauchst. Voraussetzung dafür ist, dass du mindestens vier Wochen ununterbrochen im Unternehmen angestellt bist und deine Arbeitsunfähigkeit sofort meldest. Spätestens ab dem vierten Krankheitstag musst du in der Regel eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorlegen, manche Arbeitgeber verlangen diese jedoch bereits ab dem ersten Tag.
Nach den sechs Wochen endet die Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber. Danach übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Zahlung in Form von Krankengeld, allerdings mit einem reduzierten Betrag. Mehr zu den Formalitäten kannst du in diesem informativen Blogartikel nachlesen: Krankenschein abgeben.
Wann hast du Anspruch auf Krankengeld?
Wie gesagt, falls deine Krankheit länger als sechs Wochen andauert, endet die Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber. Stattdessen erhältst du Krankengeld von deiner gesetzlichen Krankenkasse.
- Das Krankengeld beträgt 70 % deines Bruttoeinkommens, aber maximal 90 % deines Nettogehalts.
- Es wird für maximal 78 Wochen innerhalb von drei Jahren gezahlt, wenn es sich um dieselbe Krankheit handelt.
- Privatversicherte erhalten kein gesetzliches Krankengeld, es sei denn, sie haben eine Zusatzversicherung abgeschlossen.
Ein Beispiel: Wenn du sechs Wochen krank bist, übernimmt dein Arbeitgeber die Lohnfortzahlung. Ab der siebten Woche zahlt die Krankenkasse Krankengeld. Wenn dein reguläres Nettogehalt 2.500 Euro beträgt, erhältst du nun rund 2.250 Euro pro Monat.
Hast du Interesse so richtig tief ins deutsche Gesunheitssystem einzutauchen, dann schau mal hier: Wie funktioniert das Gesundheitssystem in Deutschland?.
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Deine Rechte und Pflichten bei Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
Damit du Anspruch auf Lohnfortzahlung hast, musst du bestimmte Regeln beachten. Du solltest deine Krankheit sofort deinem Arbeitgeber melden und die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung fristgerecht einreichen. Außerdem bist du dazu verpflichtet, dich ordentlich auszukurieren. Also ab aufs Sofa, Tee trinken und schnell wieder fit werden, du tust das vor allem auch für dich!
Falls du während der Krankheit ins Ausland reisen möchtest (z. B. weil du die Hilfe eines Familienmitglieds benötigst), musst du dies vorher mit deiner Krankenkasse abklären.
Zeitliche Begrenzungen der Lohnfortzahlung – Beispiele
Die Lohnfortzahlung ist auf sechs Wochen pro Krankheit begrenzt. Entscheidend ist, ob es sich um dieselbe Erkrankung handelt oder eine neue Krankheit vorliegt.
Ein Beispiel: Wenn du wegen einer Grippe sechs Wochen krank bist, zahlt dein Arbeitgeber dein Gehalt weiter. Falls du danach gesund wirst, aber einige Monate später wegen eines Beinbruchs ausfällst, beginnt die Lohnfortzahlung erneut für sechs Wochen.
Anders verhält es sich, wenn du wegen derselben Krankheit wiederholt arbeitsunfähig wirst. Dann werden die Fehltage zusammengerechnet. Sobald du insgesamt 42 Krankheitstage wegen derselben Diagnose erreicht hast, endet die Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber, und du erhältst Krankengeld.
Falls deine Erkrankung durch einen Arbeitsunfall verursacht wurde, gelten andere Regeln. Wenn du wissen möchtest, wie du am besten vorgehst, wenn du einen Arbeitsunfall haben solltest, kannst du das bei uns nachlesen: Was tun bei einem Arbeitsunfall?.
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Lohnfortzahlung und Krankengeld sind komplexe Themen, bei denen es viele individuelle Unterschiede gibt. Deshalb solltest du dich direkt bei der Krankenkasse oder einem Experten zu informieren.
Wenn du mehr über Arbeitsrecht, Gehälter und Karrieremöglichkeiten erfahren möchtest, findest du auf WorkerHero umfassende Artikel zu verschiedenen Berufen. Dort erhältst du auch wertvolle Tipps zur Jobsuche und zur beruflichen Weiterentwicklung in Deutschland.
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