Fahrtkosten absetzen: So sparst du bei der Steuer


Nur wenige Glückliche wohnen in fußläufiger Entfernung zu ihrem Arbeitsplatz oder arbeiten im Home Office. Die meisten von uns müssen zur Arbeit fahren – sei es mit dem Auto, dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Wir alle kennen den Stress, den der tägliche Arbeitsweg mit sich bringen kann: lange Staus, überfüllte Bahnen oder Verspätungen. Das kostet nicht nur Zeit, sondern oft auch Nerven und Geld.
Egal, ob du mit dem Auto, dem Zug oder dem Fahrrad zur Arbeit fährst – die Fahrtkosten können eine erhebliche Ausgabe darstellen. Die gute Nachricht: Du kannst diese Kosten in deiner Steuererklärung geltend machen und dadurch Steuern sparen. In diesem Artikel erfährst du, was genau Fahrtkosten sind, wie die Pendlerpauschale funktioniert und worauf du achten musst, um das Beste aus deiner Steuererklärung herauszuholen.
Was bedeutet es, Fahrtkosten bzw. die Pendlerpauschale in der Steuererklärung abzusetzen?
Fahrtkosten sind die Ausgaben, die dir für den Weg zur Arbeit entstehen: das kann z.B. das Benzin für dein Auto sein, das Bahnticket, das du bezahlst, oder die Zeit, die du mit dem Fahrrad fährst. Die bekannteste Form der Steuererleichterung ist die Pendlerpauschale. Sie gilt für alle diese Fortbewegungsmittel und mit ihr kannst du für jeden Arbeitstag einen bestimmten Betrag pro Kilometer zwischen Wohnung und Arbeitsstätte absetzen. Sie ist leicht zu berechnen und kann in der Steuererklärung angegeben werden.
Die aktuellen Regelungen sehen vor:
- 30 Cent pro Kilometer für die ersten 20 Kilometer
- 38 Cent pro Kilometer ab dem 21. Kilometer
Quelle: Finanztip.de
Diese Pauschale gilt unabhängig davon, welches Verkehrsmittel du nutzt – egal ob Auto, Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel. Allerdings kannst du nur die einfache Strecke angeben, nicht die Hin- und Rückfahrt.

Fahrtkosten absetzen – das musst du beachten
Damit du deine Fahrtkosten richtig in der Steuererklärung angibst, sind einige Dinge wichtig:
- Arbeitsweg nachweisen: Dein Arbeitsweg muss realistisch und regelmäßig sein. Eine einfache Entfernung von 50 km zur Arbeit ist plausibel, 200 km täglich müssen gut begründet werden. Man kann aufgefordert werden, einen Nachweis zu erbringen (z. B. die Quittung der Bahnfahrkarte).
- Nur Arbeitstage zählen: Es zählen nur die Tage, an denen du tatsächlich zur Arbeit gefahren bist – Urlaub oder Krankheitstage dürfen nicht eingerechnet werden.
- Zusätzliche Kosten berücksichtigen: Hast du ein Jobticket oder ein Bahnticket für die Strecke gekauft? Auch diese Kosten können in bestimmten Fällen angerechnet werden.
- Arbeitgeberzuschuss: Falls dein Arbeitgeber bereits Fahrtkosten übernimmt, kannst du nur die Differenz steuerlich geltend machen.
Wenn du neu in Deutschland bist und z. B. deinen Führerschein umschreiben lassen möchtest, findest du hier eine hilfreiche Anleitung: Führerschein umschreiben in Deutschland.
Beispielrechnung für Fahrtkosten in der Steuererklärung
Angenommen, du wohnst 25 km von deinem Arbeitsplatz entfernt und fährst an 220 Tagen im Jahr zur Arbeit.
- 20 km × 0,30 Euro = 6 Euro pro Tag
- 5 km × 0,38 Euro = 1,90 Euro pro Tag
- Gesamt pro Tag: 7,90 Euro
- Für 220 Tage: 1.738 Euro pro Jahr
Diese Summe kannst du in deiner Steuererklärung als Werbungskosten angeben und dadurch deine Steuerlast senken. Mathematik war noch nie deine Stärke? Keine Sorge! Die meisten Tools für die Steuererklärung in Deutschland (z. B. TaxFix, auch auf Englisch verfügbar) berechnen automatisch, wie viel du absetzen kannst, wenn du ihnen deine Wohn- und Arbeitsadresse sowie die Anzahl der Tage mitteilst, an denen du pro Woche pendelst.
Weitere Tipps zur Steuererklärung und Arbeitswelt in Deutschland
Die Steuererklärung kann kompliziert wirken, lohnt sich aber. Besonders für Arbeitnehmer in Handwerksberufen oder der Industrie gibt es interessante Steuerabzüge. Falls du dich für Gehaltsverhandlungen interessierst, findest du hier hilfreiche Tipps: Gehaltsverhandlung im Handwerk. Oder möchtest du wissen, was Elektriker verdienen? Dann schau hier: Wie ist das Gehalt von Elektrikern?.Auf der Suche nach einem neuen Job? WorkerHero bietet spannende Stellenangebote und hilfreiche Artikel zu Steuern, Arbeitsrecht und Karriere. Schau vorbei und starte deine berufliche Zukunft!
