Arbeitslosengeld beantragen: Das musst du wissen

Steven Miller
Steven Miller
Arbeitslosengeld beantragen: Das musst du wissen

Es trifft uns alle mindestens einmal im Leben: Du möchtest deinen Job kündigen, hast bald keinen Job mehr oder brauchst einfach mehr Zeit zur Jobsuche? Dann bist du hier richtig! In unserem Artikel erfährst du alles Wichtige über das Arbeitslosengeld in Deutschland, wie du es beantragst, welche Voraussetzungen du erfüllen musst, sowie wie lange und wie viel Arbeitslosengeld du bekommst. Egal, ob du neu im Thema bist oder schon erste Schritte gemacht hast – wir geben dir eine Übersicht, damit du gut vorbereitet bist.

Was ist Arbeitslosengeld und wer hat Anspruch darauf?

Das Arbeitslosengeld (ALG I) ist eine finanzielle Unterstützung für Personen, die ihren Job verloren haben und eine gewisse Zeit in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt haben. Arbeitslosengeld I ist das klassische Arbeitslosengeld, was dir aber nur eine bestimmte Zeit ausgezahlt wird. 

Es gibt auch noch das Bürgergeld - für her Arbeitslosengeld II. Es bietet dir eine Grundversorgung und wird dir so lange ausgezahlt, wie du finanzielle Unterstützung benötigst. Das Bürgergeld kannst du auch beziehen, wenn dein Lohn unter eine gewisse Grenze fällt. 

In diesem Artikel geht es aber um das Arbeitslosengeld: Also wenn du an einem bestimmten Zeitpunkt über gar kein Einkommen verfügst, bist du hier richtig!

Voraussetzungen für den Erhalt von Arbeitslosengeld

Um das Arbeitslosengeld zu beantragen, musst du verschiedene Voraussetzungen erfüllen. Hier die wichtigsten Punkte, wann du einen Anspruch auf Arbeitslosengeld hast:

  • Arbeitslosigkeit oder baldige Arbeitslosigkeit muss bei der Agentur für Arbeit gemeldet werden (drei Tage nach Empfang der Kündigung oder spätestens drei Monate vor dem Ende des Arbeitsverhältnisses)
  • Du musst in den letzten zwei Jahren mindestens 12 Monate versicherungspflichtig beschäftigt gewesen sein - du kannst hier auch mehrere Jobs zusammenzählen. 
  • Du musst aktiv nach einer neuen Arbeit suchen und bereit sein, Angebote und Schulungen der Agentur für Arbeit anzunehmen.

Beispiele für diese Vermittlungsmaßnahmen der Agentur für Arbeit können ein erweiterter Fremdsprachenkurse, Bewerbertrainings oder Umschulungskurse sein.  Für Nicht-EU-Bürger kann es hier für die spätere Jobsuche sehr hilfreich sein, die Anerkennung ihrer ausländischen Ausbildungen zu starten, da sich damit deine Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt enorm verbessern. Hier ist auch der Besuch von Deutschkursen zu empfehlen - aber auch ohne Deutschkenntnisse hast du bei der Jobsuche gute Chancen. Wir haben dir in unserem Artikel mehr Informationen zusammengetragen, wie du ohne Deutschkenntnisse einen gut bezahlten Job findest: How to: Arbeiten ohne Deutschkenntnisse. 

Hier gleich mal ein wichtiger Hinweis: Wenn du Arbeitslosengeld beziehen möchtest, muss du mit der Agentur für Arbeit in Kontakt treten. Auf ihrer Webseite findest du alle aktuellen Informationen zum Arbeitslos melden, Beratungsstellen und kannst dir auch alle Anträge herunterladen. Sie werden dich in dem gesamten Prozess unterstützen, sowie zum Beispiel auch die Anerkennung deiner ausländischen Ausbildung übernehmen.  

Arbeitslosengeld beantragen_ Das musst du wissen

Wie hoch ist das Arbeitslosengeld und wie lange wird es gezahlt?

Das Arbeitslosengeld ist dafür da deinen Lebensstandard über eine gewisse Zeit zu sichern, leider ist es dennoch ein großer finanzieller Unterschied. Der Zeitraum ist ebenfalls begrenzt: Wenn du unter 50 Jahre alt bist, kannst du nur maximal ein Jahr lang Arbeitslosengeld beziehen! Über 50 Jahre gelten andere Regelungen. 

Allgemein: Wie lange du Arbeitslosengeld bezahlt bekommst, hängt von deinem Alter und von der Anzahl der Jahre, die du zuvor (voll) beschäftigst warst, ab. In der Regel wird das Arbeitslosengeld für 6 bis 12 Monate gezahlt, für ältere Arbeitnehmer ist die Länge gestaffelt. Zwischen 50 und 54 Jahren bekommst du 15 Monate Arbeitslosengeld, bis 57 Jahre 18 Monate und ab 58 Jahren werden dir ganze 24 Monate abgesichert (Quelle: comcave.de). 

Die Höhe des Arbeitslosengeldes richtet sich nach deinem letzten Gehalt. Dazu kommen noch das Bundesland, deine Steuerklasse und die Anzahl der Kinder (Kindergeld), die alle eine Rolle dabei spielen, wie hoch dein Anspruch auf Arbeitslosengeld ist. Um dir eine genauere Vorstellung zu geben, hier ein paar Beispiele:

  • Als Koch hast du monatliches Einkommen von 2.500€, Steuerklasse 1 und  wohnst im Saarland (eins der alten Bundesländer): Du erhältst du etwa 60 % (ohne Kinder) bzw. 67 % (mit Kindern) deines Nettoverdienstes, also etwa 1.000 € bis 1.200 € im Monat.
  • Bei einem Jahresgehalt von 45.000 € - Monatsgehalt von 3.750€ (zum Beispiel als Mechatroniker) liegt dein Arbeitslosengeld bei 1.482,90€ mit Steuerklasse 1, ohne Kinder, in den alten und neuen Bundesländern. 
  • Als Familienvater mit einem Monatsgehalt von 4.580€ (55.000 € Jahresgehalt) erhältst du ca. 2.147€, als Alleinstehender hier nur 1.749€. 

Um eine ungefähre Vorstellung davon zu bekommen, wie hoch dein Anspruch auf Arbeitslosengeld ist, kannst du den Arbeitslosengeld-Rechner der Agentur für Arbeit nutzen. Der errechnete Betrag ist rechtlich nicht bindend - das heißt es kann dir der einen ungefähren Wert herausgeben und der eigentliche Wert kannst du in der Beratung der Agentur für Arbeit herausfinden. 

Auch in Deutschland gilt: Je mehr du verdienst, desto mehr musst du an Steuern abgeben - aber du bekommst auch sehr viel mehr Arbeitslosengeld in Notsituationen! Wenn du gerade auf Jobsuche bist, warum dann nicht gleich ein hohes Gehalt anstreben? Informiere dich hier über die bestbezahlten Berufe in Deutschland! 

Antragserstellung auf Arbeitslosengeld

Der Antrag auf Arbeitslosengeld ist relativ einfach zu stellen, solange du alle nötigen Dokumente parat hast. Hier eine kurze Übersicht über den Ablauf:

  1. Arbeitslos melden: Dies machst du persönlich bei der Agentur für Arbeit oder online, am besten direkt oder am ersten Tag deiner Arbeitslosigkeit
  2. Dokumente vorbereiten: Du brauchst deinen Personalausweis mit aktueller Meldeadresse und die vom Arbeitgeber ausgefüllte Arbeitsbescheinigung.
  3. Weitere Unterlagen, die verlangt werden können, sind zum Beispiel Kündigungsschreiben, Erklärung zur Arbeitsaufgabe, Bescheinigung über Bezug von Krankengeld, Bescheinigung über Nebeneinkommen, Nachweise (Bewilligungsbescheid, Leistungsnachweis) über einen früheren Leistungsbezug von Arbeitslosengeld (auch von einer anderen Agentur für Arbeit)
  4. Die Agentur prüft deine Angaben und gibt dir per Post oder online Bescheid, ob sie dem Antrag stattgeben. 
  5. Geschafft?! Dann wird das Arbeitslosengeld monatlich nachträglich kostenfrei auf das angegebene Konto überwiesen.

Der ganze Prozess zur Beantragung des Arbeitslosengeldes dauert in der Regel 5 Tage und am Ende des Monats hast du das Geld in der Tasche!

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